Fotografie: Tiburszy/VKh.NRW

Auf dem deutschlandweit größten Netzwerktreffen für den intensivmedizinischen Bereich, dem Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), sind vom 30. November bis zum 2. Dezember 2022 innovative und zukunftsweisende Projekte vorgestellt worden. Das Virtuelle Krankenhaus NRW (VKh.NRW) präsentierte sich als Service- und Vermittlungsplattform für Telekonsile.

Fotografie: Tiburszy/VKh.NRW: Virtuelles Krankenhaus NRW am Gemeinschaftsstand des Innovationszentrum Digitale Medizin (IZDM) der Uniklinik RWTH Aachen.

Der Kongress hat gezeigt, wie wichtig Digitalisierung in der Intensivmedizin geworden ist. Dabei sind telemedizinische Netzwerke und Tele-Intensivmedizin ein wichtiger Baustein, um die Versorgung aller Patientinnen und Patienten weiterhin auf höchstem Niveau zu gewährleisten.

In der Intensivmedizin stellen Telekonsile für schwerst erkrankte COVID-19 Patient:innen einen besonderen Anwendungsfall dar. Hierfür macht das Virtuelle Krankenhaus NRW Telekonsile des Innovationszentrum Digitale Medizin (IZDM) an der Uniklinik RWTH Aachen sowie des Universitätsklinikum Münster verfügbar und trägt so zu einer Verbesserung der stationären Versorgung intensivpflichtiger COVID-19 Patientinnen und Patienten bei. Aufgrund dieser tele-intensivmedizinischen Zusammenarbeit präsentierte sich das Virtuelle Krankenhaus NRW erstmalig live vor Ort in Hamburg als Mitaussteller am Gemeinschaftsstand des Innovationszentrum Digitale Medizin (IZDM) der Uniklinik RWTH Aachen.

In einer Podiumsdiskussion zur Tele-Intensivmedizin traten erstmalig Teleintensivmediziner der Uniklinik RWTH Aachen, Uniklinik Münster sowie der Charité Berlin auf und beantworteten Fragen des Publikums. Sie waren sich einig: Man sollte an diesem hochaktuellen Thema weiterhin dranbleiben! Zukünftig soll es einmal im Quartal institutionenübergreifend einen Round Table für Teleintensivmedizinerinnen und -mediziner geben.

Die DIVI fordert den weiteren Ausbau von Telemedizin. Dies sei aufgrund der angespannten Lage in Kinderkliniken notwendig – dort gebe es immer weniger freie Betten. Wenn Telemedizin weiterhin ausgebaut werde, könnten pädiatrische Einrichtungen besser miteinander vernetzt werden.

Einige Impressionen zum diesjährigen DIVI-Kongress bietet das bei Youtube zu sehende Kurzvideo.

Die Digitalisierung in der Intensivmedizin bietet viele Möglichkeiten, aber es ist noch viel zu tun. Das belegt auch das neu erschienene Buch „Die digitale Intensivstation”, welches beim DIVI-Kongress vorgestellt wurde. Experten verschiedener Fachrichtungen präsentieren Best-Practice-Beispiele aus der Praxis, aber sie warnen auch vor Risiken, die sich im Umgang mit Daten durch den technischen Fortschritt ergeben können. Hier stellt die Geschäftsführerin des Virtuellen Krankenhauses NRW zusammen mit Dr. Sandra Dohmen, Oberärztin der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care und Ärztliche und Operative Leitung Innovationszentrum Digitale Medizin, Uniklinik RWTH Aachen, die Tele-Intensivmedizin im Virtuellen Krankenhaus vor (ab Seite 309).

Hören Sie mehr über dieses Thema in einer aktuellen Folge des Podcasts Vitamin E, bereitgestellt von der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH. Prof. Gernot Marx schaut in der Episode auf seine Amtszeit als DIVI-Präsident zurück und beschreibt die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung für die Intensivmedizin.